Die Ergebnisse der Marktstrukturanalyse der Wirtschaftsprüferkammer (WPK) für das Jahr 2023 (www.wpk.de/marktstrukturanalyse/) bestätigen den Trend der Vorjahre: Der durchschnittliche Anteil der Nicht-Abschlussprüfungsleistungen an den bei kapitalmarktorientierten Unternehmen erzielten Gesamthonoraren ist in den Jahren 2021 bis 2023 weiter gesunken.
Die Gesamthonorare der Wirtschaftsprüferpraxen, die kapitalmarktorientierte Unternehmen im Sinne des § 264d Handelsgesetzbuch (HGB) prüften, betrugen 2023 rund 834 Mio. Euro. Davon entfielen auf Abschlussprüfungsleistungen etwa 706 Mio. Euro und rund 128 Mio. Euro auf Nicht-Abschlussprüfungsleistungen. Damit stellten im Berichtsjahr 2023 durchschnittlich 15,4% der Gesamthonorare (2022: 19,8%; 2021: 21,7%) Honorare für Nicht-Abschlussprüfungsleistungen dar. Den zweitgrößten Anteil an den Gesamthonoraren nehmen die anderen Bestätigungsleistungen ein, die als prüfungsnahe Leistungen anzusehen sind. Der Vergleich mit den Vorjahren dokumentiert die Entwicklung, dass zunehmend weniger Nicht-Prüfungsleistungen in dem untersuchten Marktsegment erbracht werden.
Ferner hat die WPK zwischen 2022 und 2023 64 Prüferwechsel bei kapitalmarktorientierten Unternehmen ermittelt. Davon blieb in 30 Fällen das jeweilige Prüfungsmandat innerhalb der Gruppe der „Big Four“-Gesellschaften Deloitte, EY, KPMG und PricewaterhouseCoopers. Zwölf Mandate blieben innerhalb der Gruppe von Gesellschaften mittlerer Größe und weitere zwei Prüfungen innerhalb der Gruppe kleinerer Praxen. Insgesamt 15 Abschlussprüfungsmandate haben von einer größeren hin zu einer kleineren Gesellschaft rotiert. In fünf Fällen fand eine Rotation in die umgekehrte Richtung statt. Insgesamt haben somit mehr Abschlussprüfungen von einer größeren zu einer kleineren Wirtschaftsprüferpraxis gewechselt als umgekehrt.
Darüber hinaus hat die WPK festgestellt, dass die Tendenz zur stärkeren Vernetzung von Wirtschaftsprüferpraxen zwar weiter anhält, sich der Prozess jedoch im Vergleich zu den Vorjahren verlangsamt: Ende 2023 waren 488 Netzwerke (2022: 480; 2021: 473) im Berufsregister der WPK registriert. Diesen waren 918 Wirtschaftsprüferpraxen (2022: 921; 2021: 893) angeschlossenen.
Weitere Untersuchungsergebnisse:
Die Analyse der WPK bietet Einblicke in die Struktur des Wirtschaftsprüfungsmarkts in Deutschland. Grundlage bilden Daten aus dem Berufsregister, die in dieser Form exklusiv der WPK vorliegen. Sie werden um weitere empirisch ermittelte Daten ergänzt. Als Quellen dienen dabei die Veröffentlichungen im Bundesanzeiger und Unternehmensregister, die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht bereitgestellten Unternehmenslisten sowie die Transparenzberichte der Prüfer der Unternehmen von öffentlichem Interesse.