IDW: Steuerliches Investitionssofortprogramm schnell und bürokratiearm
Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V., Presseinformation 5/2025 vom 23.6.2025
Das Investitionssofortprogramm der Regierung setzt aus Sicht des IDW ein wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die geplanten steuerlichen Investitionsanreize kommen zur richtigen Zeit – entscheidend ist jetzt, dass die Umsetzung für Unternehmen schnell, einfach und praxistauglich erfolgt. Das IDW unterstützt zudem die Bekämpfung von Steuerhinterziehung, warnt aber vor unnötiger Bürokratie und fordert, dass legale Steuergestaltungen weiterhin verlässlich planbar bleiben.
Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) bewertet den Gesetzentwurf für ein steuerliches Investitionssofortprogramm zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland als einen dringend erforderlichen Schritt, um Investitionen zu erleichtern und die Liquidität von Unternehmen zu stärken. „In der aktuellen wirtschaftlichen Lage sind schnelle, wirksame und umsetzbare Maßnahmen für die Unternehmen entscheidend“, so Melanie Sack, Vorstandssprecherin des IDW. „Das steuerliche Investitionssofortprogramm ist ein wichtiger erster Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu stärken. Damit nachhaltige Wirkung erzielt werden kann, sind jedoch weitere umfassende Reformen notwendig.“
Konkret hebt das IDW die geplante Einführung einer temporären, stark degressiven Abschreibung positiv hervor, mit der Investitionsanreize geschaffen werden und die Liquiditätsausstattung der Unternehmen kurzfristig verbessert werden kann. Im Vergleich zu anderen Förderinstrumenten, insbesondere Investitionszuschüssen, wird diese Maßnahme zudem voraussichtlich mit weniger Verwaltungsaufwand verbunden sein.
Zudem unterstützt das IDW die Senkung der Steuerbelastung für thesaurierte Gewinne sowie des Körperschaftsteuersatzes auf ein international vergleichbares Niveau, um den Wirtschaftsstandort steuerlich attraktiver zu gestalten, sowie die Erweiterung der Forschungszulage, um Innovationen in Deutschland gezielt zu fördern.
Gleichzeitig weist das IDW darauf hin, dass neue steuerliche Pflichten kritisch geprüft werden müssen. Es ist entscheidend, auf zusätzliche, nicht zielführende Dokumentations- und Mitteilungspflichten zu verzichten – insbesondere bei rein nationalen Sachverhalten. Bürokratieabbau und klare steuerliche Rahmenbedingungen bleiben aus Sicht des IDW zentral für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.
In Bezug auf den Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen „Gerechtigkeitslücken im Steuersystem schließen, Steuerbetrug wirksam bekämpfen und Einnahmebasis des Staates stärken“ unterstützt das IDW die Absicht, Steuerbetrug entschlossen zu bekämpfen. Dabei sei jedoch sicherzustellen, dass legale Steuergestaltungen weiterhin verlässlich planbar bleiben. Für das IDW ist insbesondere bei der Grunderwerbsteuer und Erbschaftsteuer eine Vereinfachung und größere Rechtssicherheit dringend erforderlich, um Nachfolgeprozesse in Unternehmen nicht zu gefährden.
Melanie Sack fasst zusammen: „Das steuerliche Investitionssofortprogramm ist ein wichtiges Signal. Damit es seine volle Wirkung entfalten kann, muss es schnell umgesetzt und für die Unternehmen einfach handhabbar sein. Die Kombination aus Investitionsanreizen, Steuerentlastungen und dem Fokus auf praxistaugliche Regelungen ist in der aktuellen Lage genau der richtige Ansatz.“
- Die IDW Stellungnahme zum Gesetzesentwurf für ein steuerliches Investitionssofortprogrammprogramm finden Sie auf den Internetseiten des IDW unter IDW Schreiben.